Nicht immer nur LNG: Spedition Voigt übernimmt zehn IVECO Stralis NP 460 mit CNG im Linien-Fernverkehr
Erstmals setzt der mitteldeutsche Spediteur im Fernverkehr auf Methan-(Bio-/Erd-)gas in seiner komprimierten Form als CNG. Iveco konnte bereits im Vorfeld mit seiner CNG-Technologie überzeugen.
Unterschleissheim, 24.04.2019
„Außer Euro VI hatten wir bisher keine umweltfreundlichen LKW“, gesteht Rico Voigt. Gemeinsam mit seinem Vater Roland leitet er das im sächsischen Groitzsch 1980 gegründete Unternehmen. Die Transport & Lagerei Voigt GmbH ist mit 35 Kühllastzügen auf europäischen Destinationen unterwegs. „Als qualitätsbewusster und seriöser Spediteur versuchen wir im technischen Bereich immer auf dem neuesten Stand zu arbeiten“, versichert die Geschäftsleitung. Auf der Suche nach umweltbewussten Lösungen rückte IVECO in den Fokus. Dort fanden die Voigts sofort offene Ohren und Türen. „Wir wurden ins Werk nach Ulm zu einer Fahrzeugvorstellung eingeladen“, erzählt der Juniorchef. „Anschließend waren wir uns ganz sicher, dass IVECO diese Technik nicht zuletzt aufgrund seiner langjährigen Erfahrung wirklich im Griff hat. Und IVECO hat folglich mit diesem Motor bereits viele Erfahrungen gesammelt“, fügt er hinzu. Schließlich sind Gasmotoren im südosteuropäischen Raum weit verbreitet. „Da hängt Deutschland weit hinterher“, konstatiert Rico Voigt.
Beim Leipziger IVECO Händler GRUBER Nutzfahrzeuge GmbH orderten die Voigts gleich zehn IVECO Stralis NP 460 CNG. Neben der Anschaffungs-Förderung von 8.000€ pro Truck war auch die Mautbefreiung ein Argument. Kürzlich waren die ersten sechs Zugmaschinen zur Übergabe in Leipzig. Für Geschäftsführer Mario Perner waren das auch die ersten Modelle dieser Art, die er an einen Kunden ausliefern konnte. Zuvor hatten sich die Fuhrunternehmer sehr intensiv mit den CNG-Betankungsmöglichkeiten in ihrem deutschlandweiten Liniennetz vertraut gemacht und Erdgas-Tankkarten besorgt. Denn die maximale Reichweite der beidseitig am Rahmen angebrachten Gasflaschen-Pakete beträgt bis zu 500 km. Selbst wenn das LNG-Tankstellennetz gerade stark wächst und die Reichweite beim LNG Stralis 1.600 km ist, wäre für die Voigts trotzdem nur CNG in Frage gekommen, weil sie eben eine Präferenz für CNG haben. Den Vorteil der Einstoff-Betankung (nur Methan) schätzen sie bei den Erdgastrucks ganz besonders. Der gilt bei IVECO für CNG und LNG gleichermaßen.
Ausgestattet sind die CNG-IVECO mit sämtlichen Fahrerassistenzsystemen, die in der Baureihe verfügbar sind. Auch in puncto Komfort müssen die Voigt-Fahrer auf nichts verzichten. Da reicht die Palette der komplett weißen Sattelzugmaschinen vom eingebauten Fernseher bis zur Kaffeemaschine, die extra mit einem speziellen Sicherheitsstecker kombiniert wurde. Ein Hochgenuss ist für die Fahrer die Geräuscharmut, schließlich fehlen beim Stralis NP die dieseltypischen Druckspitzen.
Rico Voigt wurmt es, dass seine Kühlauflieger noch mit herkömmlichen Dieselaggregaten arbeiten. Da sei noch viel Luft nach oben, meint er. So ist der Unternehmer bemüht, möglichst bald Lösungen zu finden und einsetzen zu können, die auch in diesem Bereich umweltfreundlicher funktionieren. Eine Motorsteuerung zum Antrieb eines Kühlaggregats (elektrisch und hydraulisch) seitens IVECO wäre jedenfalls verfügbar.