Drei IVECO Eurocargo, Truck of the Year 2016, als Helfer in der Not
Das Abschleppunternehmen Riemschneider in Hamburg-Wandsbek hat drei neue Iveco Eurocargo mit Falkom-Aufbauten in den Dienst gestellt, um gestrandete Autos und Transporter von der Straße zu holen. Die Neuzugänge brillieren durch schickes Design, umfangreiche Sicherheitstechnik und agile Euro VI-Motoren, die ohne verbrauchserhöhende Abgasrückführung und ohne aktive Zwangsregeneration des Partikelfilters auskommen.
Wer im Großraum Hamburg mit seinem Wagen liegenbleibt, bekommt seit Anfang Februar diesen Jahres unter Umständen Hilfe von einem neuen Iveco Eurocargo, der in Form eines Abschleppwagen ausrückt. Angeschafft hat die 12- und 15-Tonner Hans-Werner Riemschneider, Geschäftsführer der Reifen Börse Riemschneider GmbH im Hamburger Stadtteil Farmsen-Berne. Der 58-Jährige hat den neuen Iveco Eurocargo als Abschleppfahrzeug 2015 auf der Internationalen Fachausstellung Bergen und Abschleppen (IFBA) in Kassel entdeckt und sich sofort in das markante, freundliche Gesicht verliebt. Seine hochmoderne Technik, ein kaum zu toppendes Preis-Leistungs-Verhältnis und der gute Draht zum Lkw-Verkäufer Olaf Glanert von der Iveco Nord Nutzfahrzeuge GmbH sowie seine fachkompetente Beratung haben schlussendlich zur Bestellung von zwei Eurocargo 120E22/P und einem Eurocargo 150E25/P geführt.
„Der schicke Look ist nur eine Seite der Medaille. Was mich wirklich begeistert hat, ist der kraftvolle, extrem elastische und sparsame Tector 7-Motor. Wo andere Lkw-Hersteller nur vier Zylinder zu bieten haben, bekomme ich bei Iveco sechs. Das macht sich besonders in Laufkultur und Laufruhe bemerkbar“, argumentiert Riemschneider. Auch vom Konzept der Abgasnachbehandlung seiner
6,7 Liter großen Euro VI-Dieselmotoren ist der gebürtige Hamburger überzeugt. Das sogenannten Hi-SCR-System von Iveco kommt ohne überdimensionierten, hochkomplexen Motorkühler und ohne Abgasrückführung nur mit SCR-Kat und passivem Partikelfilter aus. Die wenigen verbleibenden Rußpartikel brennen in einem kontinuierlichen Prozess ab, so dass keine zeitfressende und verbrauchssteigernde aktive Regeneration nötig ist. Der Fahrer braucht dazu nicht eingreifen. Die „SCR-only“-Strategie führt zwar zu einem etwas erhöhten Ad-Blue-Konsum. Das kompensiert aber ein leicht reduzierter Kraftstoffverbrauch, womit Riemschneider gut zurechtkommt. „Der Antriebsstrang passt hervorragend. Der Dieselverbrauch mit rund 16 Liter auf 100 Kilometer in dieser Einsatzart stimmt, und auch am Ad-Blue Verbrauch gibt es nichts auszusetzen“, bestätigt der gelernte Kfz-Meister und Industriekaufmann zufrieden.
Die beiden ginstergelb lackierten Zwölftonner mit 4,18 Meter Radstand treibt der Tector 7-Motor mit 220 PS an, der ein Drehmoment von maximal 800 Nm bei 1.250/min entwickelt. Seine Kraft gibt das Sechszylinder-Triebwerk über ein Sechsgang-Schaltgetriebe an die einfach untersetzte Hinterachse weiter. Die Eurocargo 120E22/P schultern je ein Falkom-Schiebeplateau FAS 5000 für fünf Tonnen Nutzlast. Das vollhydraulische Kipp- und Schiebeplateau misst 6,30 Meter in der Länge und 2,44 Meter in der Breite. Zwei verstellbare Anfahrschuhe am Ende des Plateaus gewährleisten einen extrem flachen Auffahrwinkel. Eine hydraulische Seilwinde für 3,6 Tonnen zieht die Pannenautos per Funkfernbedienung auf das Plateau.
Das Prachtstück im Riemschneider-Fuhrpark ist aber der neue 15-Tonner Eurocargo 150E25/P mit Tector 7-Motor und nur 3,69 Meter kurzem Radstand. Das äußerst wendige Abschlepp- und Bergefahrzeug hat bereits für Aufsehen bei der Hamburger Feuerwehr gesorgt, die jetzt ein ähnliches Fahrzeug mit großer Hubleistung und kleinem Wendekreis für Einsätze im Hamburger Elbtunnel ordern wollen. Bei Riemschneider muss der 250 PS starke Abschleppwagen stehende Pkw, Transporter und Leicht-Lkw bis maximal zwölf Tonnen Gesamtgewicht zwischen Lübeck und Hannover bergen und zur Reparatur in eine Werkstatt bringen. Dazu ist der gelbe Kraftprotz mit dem Falkom-Bergelift FAW 6000 ausgestattet. Das Hubbrillensystem mit Gabeln für die Achsaufnahme zeichnet sich aus durch einen flachen Hubarm mit hydraulischem Ausschub aus. Der Lift hebt im eingeschobenen Zustand 6,0 Tonnen. Zwei hydraulische Seilwinden für je 6,7 Tonnen am Heck, Ballastgewichte unter dem vorderen Stoßfänger, Staukästen mit Rollladen, drei Sätze V-Gabeln samt Gabelhaltern und mehrere Arbeitsscheinwerfer ergänzen das Bild.
In punkto Sicherheit profitieren alle drei Iveco Eurocargo-Abschleppfahrzeuge gleichermaßen vom großen Bruder Iveco Stralis. Mit an Bord sind Assistenzsysteme wie Spurhalteassistent, Abstandstempomat und Notbremsassistent (AEBS). Letzterer registriert den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug und warnt bei drohendem Unfall optisch und akustisch, bevor das System automatisch die Notbremsung einleitet. Bei stehenden Hindernissen sorgt das AEBS automatisch mit starken Verzögerungen für eine Temporeduzierung, was Unfallfolgen erheblich abmildern kann bzw den Fahrer sofort warnt, einzugreifen. Über die Einhaltung der Fahrspur wacht eine Kamera oben in der Windschutzscheibe seiner Eurocargo. Falls nötig sendet der Spurhalteassistent ein akustisches Warnsignal an den Fahrer. Der Abstandstempomat wiederum nutzt die Daten des Radars für den Notbremsassistenten und greift sowohl ins Motormanagement als auch in die Bremsen ein.
Damit ist Riemschneider in den kommenden acht bis zehn Jahren auf der sicheren Seite. So lange bleiben seine Abschleppwagen in der Regel im Unternehmen und haben dann 500.000 bis 600.000 Kilometer abgespult. Zum Einsatz kommt seine Flotte von insgesamt 14 „Gelbe Engel“ rund um die Uhr, weshalb sich jeweils zwei Fahrer ein Fahrzeug teilen. Jedes Jahr rücken sie im Auftrag des ADAC zu zirka 10.000 Einsätzen aus und sind – falls nötig – in ganz Deutschland unterwegs. Das komme aber laut Riemschneider sehr selten vor. Meistens bewegen sich seine Abschleppwagen nur im Großraum Hamburg und seiner Peripherie.
Gegründet hat Hans-Werner Riemschneider sein Unternehmen 1984 zusammen mit seiner Frau Tina als WSS Werners Schlepp Service in Hamburg-Lehmsahl. Inzwischen heißt die Firma Reifen Börse Riemschneider GmbH, beschäftigt 34 Mitarbeiter und sitzt seit 1995 im Stadtteil Farmsen-Berne. Neben Bergen und Abschleppen betreibt der Hamburger am Stammsitz eine eigene Kfz-Werkstatt für Pkw und leichte Lkw, führt Gutachten und Unfallreparaturen durch und ist als Räder- und Reifendienst bestens bekannt. Die ersten Iveco Abschleppwagen kamen bei Riemschneider schon vor 15 Jahren auf den Hof. Damals waren es 7,5-Tonner mit Doppelkabine und Unterfahrlift, die auch bereits Iveco-Verkäufer Glanert in dem Unternehmen platzieren konnte und die ohne größeren Aufwand an Reparatur und Wartung anstandslos ihren Dienst verrichtet haben. „Damals brauchte ich nur die Bremsen erneuern und turnusmäßig das Öl wechseln. Bei mir müssen die Auto laufen. Reparaturanfällige Fahrzeuge kann ich mir nicht leisten“, betont Riemschneider und erhofft sich das genauso von der jüngsten Iveco-Generation. Bisher haben ihn die drei neuen Eurocargo nicht enttäuscht, sondern alle seine Erwartungen mehr als erfüllt.