Iveco Stralis LNG besteht Praxistest bei Hellmann Worldwide Logistics
„Kraftstoffpreise auf Jahreshoch!“ Die Regelmäßigkeit dieser Statusmeldung zeugt letztlich vom Trend stetig steigender Ölpreise. Während die Alternative Elektroantrieb generell nicht so richtig anläuft, ist die andere Alternative, der Hybridantrieb, zumindest für den Strecken-LKW aufgrund der Fahrprofile wenig geeignet. Als Alternative empfiehlt sich damit Erdgas als Kraftstoff. Die Gasvorräte sind nicht zuletzt durch neue Explorationsverfahren sehr ergiebig und von einer wesentlich größeren Zukunftsreichweite als der des Erdöls gekennzeichnet. Dementsprechend groß ist auch die Preisschere zwischen beiden Energieträgern. Weil die Kraftstoffkosten ca. 35 % der Betriebskosten ausmachen, liegt hier für den Transportunternehmer erhebliches Sparpotenzial.
Unstrittig sind die Umweltvorteile von Methan. Kohlenstoffarm und wasserstoffreich erzeugt es kaum Ruß. Auch bei allen anderen Emissionen liegt ein Erdgasmotor ohne Zusatzmaßnahmen unterhalb der Euro VI Vorgaben. Der Otto-Prozeß steht zudem für extreme Geräuscharmut. Iveco ist traditionell stark auf diesem Gebiet und verfügt über die wohl größte Erfahrung auf dem Gebiet der Erdgasmobilität mit einem europaweiten Fahrzeugbestand von mehr als 5.000 Einheiten im schweren Bereich (incl. Bussen).
Für den nationalen Fernverkehr hat Iveco Anfang des Jahres das Akzeptanzproblem einer begrenzten Reichweite durch den Einsatz von LNG (verflüssigtes Erdgas) gelöst. Erdgas in verflüssigter Form hat eine wesentlich höhere Energiedichte. Für einen LKW bedeutet das bei einer Tankgröße von z.B. 200 Litern eine Reichweite von fast 700 km.
Hellmann Worldwide Logistics hat soeben einen Praxistest über 4 Wochen abgeschlossen. Laut Hellmann habe der Test reibungslos funktioniert und es gab keinerlei Beanstandungen bei den täglichen Touren. Der Iveco Stralis 440 S 33 TP/LNG befuhr dabei tagsüber im Speditionseinsatz die Strecke zwischen Münster und Osnabrück sowie zusätzlich in der Nacht die Strecke Osnabrück-Magdeburg. Die Strecken konnten ohne zusätzliches Tanken bewältigt werden. Dies bedeutet unter realen Gegebenheiten, dass auch lange Strecken unter Volllast ohne zusätzliche Tankvorgänge mit LNG durchgeführt werden können. Dieser Test füge sich nahtlos ein in die Reihe vieler Maßnahmen zur Umweltentlastung seitens der Firma Hellmann seit Einführung eines Umweltmanagements vor 20 Jahren. Auf die Frage, warum Hellmann sich als Pionier betätigt, antwortet einer der beiden Geschäftsleiter Deutschland, René Stöcker: „Im Zuge der Umsetzung unseres Umweltmanagements ist es unser Ziel, unsere Dienstleistung umweltfreundlich und nachhaltig zu erbringen. Die CO2-Emissionen können laut Dena-Studie um bis zu 25 Prozent reduziert werden.“