Iveco auf dem Caravan Salon 2011 in Düsseldorf
Auch 2011 ist Iveco wieder auf dem Caravan Salon in Düsseldorf vertreten. Auf Stand D 62 in Halle 16 sind die drei wichtigsten Produkte für diese Kundengruppe ausgestellt. Weitere aufgebaute Exponate befinden sich bei den Reisemobilherstellern.
Der neue Daily
Zu sehen ist bei Iveco diesmal eine Weltpremiere: erstmals wird der „Neue Daily“ der Öffentlichkeit präsentiert. Seinem Erfolgskonzept treu geblieben, ist der Neue Daily im Verlauf der Jahre stetig an den Kundenanforderungen gewachsen und stellt sich auch weiterhin einem permanenten Entwicklungsprozess. Das gilt für die Gewichte, wo der Daily mittlerweile mit 7 Tonnen die Spitze markiert. Und das gilt auch für die Motorisierung: dort ist der Neue Daily mit 205 PS (150 kW) bei einem Konstant-Drehmoment von 470 Nm der Maßstab für entspanntes Fahren bei voller Schonung der Urlaubskasse.
Die offizielle Geburtsstunde des Iveco Daily ist 1978, die Wurzeln gehen aber auf OM in Brescia zurück. Unter der Regie von Iveco ist der Daily dann zum Erfolgsmodell schlechthin geworden, das mehr als 2 Millionen Käufer gefunden hat. Das verdankt er nicht nur den vielen Innovationen wie z.B. dem ersten Turbomotor mit Direkteinspritzung. Er war auch der erste Transporter mit einem Common Rail Diesel und der erste Transporter mit einem Volumen von 17 m3. Alle Innovationen standen unter der Prämisse der Erhöhung der Sicherheit, des Komforts, der Wirtschaftlichkeit und der Senkung des Verbrauchs, heute als CO2 Reduzierung in aller Munde. Durch den Heckantrieb, die Zwillingsbereifung und den robusten, ebenen Leiterrahmen ist der Daily das ideale Chassis für anspruchsvolle Reisemobile.
Deshalb ist der Daily zwischen Shanghai und Elsterwerda beliebt wie kaum ein anderes Fahrzeug. Allein der 2009er Daily hat es dabei auf über 100.000 Einheiten gebracht.
Änderungen sind meist vom Zeitgeist einerseits und vom Gesetzgeber andererseits getrieben. Zeitgeist meint, dass der Wunsch nach Komfort lange schon in das Nutzfahrzeug eingezogen ist. Und hier setzt der neue Daily folgerichtig mit einem sorgfältig ausbalancierten Interieur an. Es muss einerseits ein langzeittauglicher und strapazierfähiger Platz sein, aber auch das komfortable, urlaubsvermittelnde Cockpit des Reisemobils. Wer im neuen Daily Platz genommen hat, weiß es: mission accomplished! Getrieben vom Gesetzgeber meint indes, dass die Erfüllung der Abgasvorschriften wieder viel Entwicklungsarbeit verschlungen hat. Das Ergebnis sind nochmal leistungsgesteigerte Motoren, die aber weniger verbrauchen und dabei noch umweltfreundlicher sind. Hier hat FPT Industrial, der Motorspezialist im Hause, ganze Arbeit geleistet. Mit 205 PS und 470 Nm definiert der Daily 3.0 HPT jetzt den Spitzenwert. Durch einen doppelstufigen Turbolader mit Zwischenladeluftkühlung ist der gesamte Drehzahlbereich von einer vehementen Zugkraft gekennzeichnet. Diese Leistungsklasse wurde insbesondere für Käufer großer Reisemobile geschaffen. Der leichte 2,3 Liter-Motor hingegen dürfte bei den einzelbereiften 3,5 Tonnern die wirtschaftlichste Lösung sein und ist mit fülligen Drehmomenten bis 320 Nm alles andere als eine Notlösung. Der Motor profitiert jetzt von einem neuen „Multijet II multi-event fuel injection system” (mehrstufige Einspritzung). Das optimiert den Verbrennungsprozess bei nochmals abgesenktem Motorgeräusch. Bessere Verbrennung bedeutet zudem geringere Emissionen.
Gemeinsam ist beiden Motoren neben der Erfüllung der „EURO 5“ Vorgaben der Kraftverlauf: schnell baut sich das Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen auf und steht dann über den gesamten Fahrbereich zur Verfügung („Tafelbergcharakteristik“). Erst danach beginnt das Leistungsmaximum, das z.B. für flotte Überholvorgänge abgerufen werden kann. Als Nutzen lässt sich ein relaxtes und „schaltfaules“ Reisen auf hohem Komfortniveau festhalten. Auch, weil die Motoren leise und kultiviert ihren Dienst verrichten.
Neben dem Respekt vor der Umwelt gilt für den Neuen Daily auch eine Verpflichtung gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern, um Unfälle und deren Folgen zu vermeiden. Beispiel sehen und gesehen werden: neuartige Nebelleuchten mit integriertem Abbiegelicht gehören ebenso zum Neuen Daily wie das Tagfahrlicht.
Speziell für Reisemobile sinnvoll ist ABS mit ASR (Anti-Schlupfregelung) und Hillholder (Rückrollsperre). Der Anfahrassistent AAS (mit Hillholder) gewährleistet ein entspanntes und sicheres Anfahren am Berg, insbesondere mit dem automatisierten Getriebe AGILE. Zudem gibt es eine Menge von elektronischen Helfern wie das EBD (elektron. Bremskraftverteilung), MSR (Motor Schleppmoment Regelung), HBA (elektron. Bremsassistent, der automatisch Vollbremssituationen erkennt und unterstützt), Rückrollassistent, LAC (lastadaptive Bremssteuerung), TSM (Anhängerstabilisierung, wirkt schleuderndem Anhänger entgegen), HRB (hydraulic rear wheel brake boost), HFC (hydraulic brake fade compensation), RMI (roll movement intervention) and ROM (roll over mitigation).
Ein völlig verkanntes Bauteil ist die Verbindung und der Träger des Ganzen: der Rahmen. Er muss einerseits so so flexibel sein, dass er Verwindungsenergie aufnimmt, aber auch stabil genug, um den von den Achsen eingeleiteten beträchtlichen Kräften standzuhalten. Diesen Spagat zwischen Federungsarbeit und der Eigenschaft, wenig Kräfte in den Aufbau einzuleiten, schafft immer noch ein klassischer Leiterrahmen am besten. Wenn er dann noch ohne Kröpfung und völlig eben ist wie der des Daily, ist er auch der Liebling des Reisemobilherstellers. Durch die Erweiterung des Gesamtgewichts um 500 kg (vom Daily 65 C auf den Daily 70 C) gehen glatte 450 kg als reines Nutzlastplus in die Bilanz ein. Die verbliebenen 50 kg sind stärkeren Bremsen und einem anderen Rahmenstahl geschuldet.
Ein Merkmal, das der Daily ebenfalls zuerst in die Transporterklasse eingebracht hat, ist die Luftfederung. Für den Camper ergibt sich neben einer konstanten Fahrstellung eine stabilisierenden Wirkung während der Fahrt. Bei Überfahrten auf Fähren, insbesondere bei langen Überhängen, kann der Rahmen angehoben werden und somit der Böschungswinkel merklich vergrößert werden.
Eurocargo
Neben dem Daily ist der Eurocargo das Modell des Hauses Iveco, das sich ebenfalls großer Beliebtheit auf dem Reisemobilmarkt erfreut. Das ergonomisch herausragend gestaltete Fahrerhaus mit perfekter Rundumsicht und vibrationsfreien Spiegeln garantiert Sicherheit in allen Situationen. Dass die Tector-Motoren wahre Leisetreter sind, macht die Fahrt zur Reise. Die Euro 5 Motoren sind zudem auf Sparsamkeit und sinnvolle Kraftentfaltung hin optimiert. Von Anfang an stand der Eurocargo, ein europäischer Bestseller, mit Vollluftfederung zur Verfügung. Diese Variante hat sich bei Reisemobilen als Favorit herauskristallisiert, weil eine Luftfederung als Komfortplus empfunden wird. Bei den hohen Aufbauten und Schwerpunkten ist die wankstabilisierende Wirkung dieser Federungsart ein weiterer Pluspunkt.
Grundsätzlich sind die Tector Motoren sehr elastisch und in jeder Drehmomentklasse zu haben. Durch die EuroTronic, eine automatisierte Schaltung mit 6 Gängen, wird ein ermüdungsfreies Reisen zur Selbstverständlichkeit. Sie basiert im Gegensatz zur PKW Automatik auf einem Zahnradgetriebe. Ein Unterschied im Wirkungsgrad zu einem ungeschlagen effizienten Schaltgetriebe besteht daher nicht. Sämtliche Schaltvorgänge werden automatisch ausgeführt, ein Kupplungspedal ist daher nicht vorgesehen. Für das Rangieren auf dem Campingplatz oder andere Feinarbeit steht ein kupplungsschonender „slow mode“ zur Verfügung. Beim ausgestellten Fahrzeug handelt es sich um ein vollluftgefedertes 10 Tonnen Windlauf-Fahrgestell CC 100 E 25 FP. Iveco bietet darüber hinaus weitere Chassis im Gewichtsegment zwischen 7,49 to und 12 to an.
Service
Als internationaler Hersteller bietet Iveco europaweit ein dichtes Servicenetz und eine ausgefeilte Ersatzteillogistik. Ein bewährter 24 Stunden Notdienst hilft bei der Vermittlung. Neben der Netzdichte ist vor allen Dingen eine schnelle Diagnose - auch unterwegs - eine Grundforderung. Der hohe Ausstattungsgrad mit sensorbasierten Diagnosesystemen und Telediagnose (in Deutschland 100 %) sorgt für eine schnelle und sichere Analyse im Schadensfall. Das gilt tendenziell auch für Wettbewerbsprodukte, weil die meisten Iveco Werkstätten auch mit dem Multibrand-Tester von AVL arbeiten. Für Wohnmobilkunden bieten fast 100 Werkstätten in Deutschland einen Quickservice bei Verschleißreparaturen bis zur Gasprüfung.