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CNG Fahrzeuge von Iveco bei Meyer Logistik: Umweltprimus im Verteilerverkehr.

CNG (Erdgas)-Fahrzeuge sind eine bereits existierende Alternative zum Diesel-betriebenen Lastkraftwagen. Aufgrund der technisch bedingten Reichweiten und der Infrastruktur des Tankstellennetzes kommen derzeit Nah- und Verteilerverkehre als Einsatzgebiete in Frage. Iveco kann aufgrund langjähriger Erfahrungen mit den CNG-Varianten des Iveco Daily aus dem Transporterbereich, des Eurocargo im mittelschweren Verteilerverkehr sowie des Stralis als schweres Fahrzeug für kommunale Einsatzzwecke und innerstädtischen Verkehr auf eine sehr fundierte und positive Entwicklung dieser Technologie verweisen. Dieses Programm wird nun noch einmal ausgeweitet. Die Hauptvorteile von CNG als Kraftstoff liegen im Bereich der extrem niedrigen gasförmigen Emissionen sowie der geringen Geräuschentwicklung der Motoren. Eine Branche, der es nicht leise genug sein kann, ist ganz sicher der Verteilerverkehr für Lebensmittel. Die Belieferung der Supermärkte beginnt zu nachtschlafender Zeit, zwangsläufig in Ballungszentren. Meyer Logistik (Friedrichsdorf), Spezialist in diesem Segment, startet einen Test, in dem eine integrierte Lösung zum Einsatz kommt. Die geht neben CNG-Motoren von Leiselaufböden im Aufbau über kunststoffbeschichtete Ladebordwände bis zu gekapselten Elektromotoren für den Betrieb der Ladebordwand.

Hauptgeräuschquellen sind systembedingt der Fahrzeugmotor und vor allem das Kühlaggregat. In beiden Fällen setzt der Erdgasmotor von Iveco neue Maßstäbe. Basismotor ist ein gewichtsgünstiger Cursor 8 mit 7,8 Litern Hubraum. Er verfügt über einen eigens entwickelten Zylinderkopf, der für dieses Verbrennungsverfahren (Otto-Prozess) geeignet ist. Die Motorleistung beträgt 200 kW (272 PS). Der CNG-Motor ist bezüglich seiner Emissionen deutlich besser als der Dieselmotor. Das kommt einerseits vom kohlenstoffarmen CNG (Methan), das ein Maximum des energiereichen Wasserstoffs bindet. Bezüglich gasförmiger Emissionen unterschreitet das Aggregat sogar die strenge EEV-Norm. Grund ist die stöchiometrische Verbrennung, eine Spezialität der CNG-Motoren von Iveco. Das Verhältnis Luft zu Methan ist dabei 1:1. In diesem Bereich ist der Betrieb eines geregelten 3-Wege-Katalysators möglich. Die NOx-Anteile im Abgas werden – wie im PKW-Katalysator millionenfach bewährt – damit auf ein Minimum gedrückt.

Durch den Verbrennungsprozess sind die Geräuschemissionen des CNG-Motors deutlich niedriger als beim Selbstzünder; dies ist durch den Entfall der Druckspitzen bedingt. Im Sinne einer integrierten Betrachtung bestand noch beim Kühlaggregat als Emissionsquelle Handlungsbedarf. Die beste Lösung ist die Einbeziehung in den CNG-Kraftkreis. Auch das wurde innovativ gelöst. Der Lkw-Motor treibt dabei eine direkt am Motor angeflanschte Hydraulikpumpe an. Über eine Druckleitung wird ein Hydromotor angetrieben, der direkt mit dem Kältekompressor verbunden ist. Damit ist sowohl in Bezug auf Geräusch wie auf gasförmige Emissionen das Optimum gegeben.

Zum Einsatz kommen zunächst vier Fahrzeuge in zwei verschiedenen Konfigurationen. Einmal als dreiachsiges, luftgefedertes Solofahrzeug mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 26 t, das zur optimalen Manövrierbarkeit und Verschleißminderung mit einer gelenkten und liftbaren Nachlaufachse ausgestattet ist. Zum anderen als Sattelzugmaschine für einen einachsigen Auflieger. In diesem Fall beträgt das Gesamtgewicht 28 Tonnen. Der Einsatzort der Fahrzeuge ist Berlin, wo der Anteil erdgasbetriebener Fahrzeuge am gesamten Fahrzeugbestand relativ hoch ist. Deshalb ist dort auch das Netz der Erdgastankstellen dichter als anderswo.

Der Motor verfügt mit 1.100 Nm Drehmoment bereits ab 1.100/min über eine Dieselcharakteristik, zudem kommt die flache Topografie Brandenburgs einer zügigen Fahrweise entgegen. Beim Transporter war es die Deutsche Post, die im Rahmen des Projekts „go green“ bereits vor Jahren mit dem Kauf von über 100 Iveco Daily CNG Flagge für die Umwelt gezeigt hat. Heute fährt der Daily sogar in sensiblen Bereichen wie Notarzt und Rettungsdiensten mit Erdgas. Iveco ist der Überzeugung, dass Meyer Logistik mit dem innovativen Schritt, den Stralis CNG im schweren Bereich einzusetzen, die Tür in Sachen Umwelt nochmal ein Stück weiter aufgestoßen hat.

Auch wenn momentan der Dieselpreis mikroökonomisch die Hemmschwelle sparsamen Umgangs mit den Ressourcen wieder senkt, darf ein volkswirtschaftliches Argument nicht vergessen werden: Jedes Fahrzeug, das nicht mit Diesel oder Benzin betrieben wird, nimmt tendenziell auch Druck vom Erdölpreis. Und der wird mittelfristig wieder steigen. Mit anderen Worten: Hier ergänzen sich Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz optimal.

11/2009

Bildunterschrift:
Am 11. Mai 2009 übernahm Meyer Logistik (Friedrichsdorf) für ihre Niederlassung Berlin vier erdgasbetriebene Iveco Stralis (200 kW/272 PS) für den schweren Verteilerverkehr.

Iveco

Iveco entwickelt, produziert und vermarktet eine umfassende Palette von leichten, mittelschweren und schweren Nutzfahrzeugen, Baufahrzeugen, Stadt- und Überland-Linienbussen sowie Reisebussen ebenso wie Sonderfahrzeuge für Brandschutz, Offroadeinsätze, Verteidigung und Zivilschutz.

Iveco beschäftigt mehr als 27.000 Mitarbeiter und betreibt 27 Produktionsstätten in 16 Ländern, in denen die in sechs Forschungszentren entwickelten Technologien umgesetzt werden. Außer in Europa ist Iveco in China, Russland, Australien und Lateinamerika aktiv. Mehr als 6.000 Servicestützpunkte in über 100 Ländern garantieren technische Unterstützung, wo immer in der Welt ein Iveco-Fahrzeug im Einsatz ist.

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